19 Juni 2012

/// wildfang

andrej pejic

ich habe eine erkenntnis. eine sehr weitreichende sogar. sie reicht bis in meine kindheit. folgende anekdote: ich spielte schon damals im kindergarten eher mit jungs als mit mädchen. das zog sich immer weiter fort. und auch heute ist es noch so, dass ich lieber mit dem männlichen geschlecht zusammen bin. denn mit dem kratzbürstigen und intrigenhaften verfahrensweisen von besten freundinnen, die dann aus nichtigen gründen deine besten feindinnen werden können, konnte ich nie was anfangen. ich mochte immer die direkte art von jungs: einmal kurz draußen duellieren und danach weiter spielen. und zwar zusammen...
nun erfuhr ich vor kurzem, dass dieses phänomen einen namen trägt: tomboy.
tomboys sind mädchen, die sich eher entsprechend der gängigen rolle von jungen verhalten und versuchen lieber mit jungen freundschaften zu schließen als mit mädchen. ganz im gegensatz zur homosozialität.
so, siehste mal! mein persönlicher aha-effekt.
diese feststellung verhaftet sich also in meinem hinterköpfchen und schwups öffne ich heute auf meinem computer den ordner meiner liebsten inspirationsfunde aus dem internet. und was sehe ich da? alles voll von tomboys... und zwar nur ausschließlich. ich liebe es klamotten von meinem mann auszuleihen und sowieso trage ich am liebsten flache schuhe. und nun habe ich passenderweise auch noch kurze haare. und dabei habe ich aber überhaupt nicht das gefühl, dass ich damit besonders aus der jetzigen mode-norm falle (falls es sowas überhaupt gibt). vielmehr empfinde ich meine klamottenwahl alles andere als ausfallend oder besonders auffällig - sondern eher klassisch (?!). ich hätte nie gedacht, dass ich mich mal mit gender studies auseinandersetze. aber folgende bilder (meine lieblinge) zeigen wohl, dass es in der mode nur noch eine geringe geschlechterdifferenz gibt. wenn überhaupt. das männliche model andrej pejic, dass als frau inszeniert umwerfender aussieht als manch seiner weiblichen kolleginnen, kann meine beobachtungen vielleicht noch zusätzlich unterstreichen. diese erkenntnis ist bestimmt nicht ganz neu. ich meine, den namen tomboy" gibt es seit dem 16. jahrhundert. für mich ist sie aber geradezu revolutionär und dabei ganz nach meinem geschmack...






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